Wiegmannia dubius (Wiegmann, 1898)
“Von ihnen entspringen die folgenden auf beiden Seiten korrespondierenden Nerven: Am Vorderrande, zunächst der Buccalcommissur beginnend, ein feiner langer Nerv, der am Oesophagus nach hinten verläuft. Dicht daneben, oder auch fast aus derselben Wurzel, folgt ein feinerer kurzer Nerv nach aufsen, der vorn an der Speiseröhre, oberhalb der Einmündung des Speichelgangs, endigt. Etwas hinter beiden geht von der Oberseite des Ganglions ein feiner langer, dem Ausführgang der Speicheldrüse nach hinten folgender Nerv ab. In einigem Abstände nach aufsen von den ersten beiden Nerven entspringt ein etwas stärkerer, kurzer Nerv, der sich unterhalb der Einmündung des Speichelgangs am Pharynx verteilt. Hierauf folgen zwei entweder getrennte, oder eine Strecke vereinigte Nerven, die stärksten dieses Systems, welche in die seitliche Muskulatur des Pharynx eindringen, und endlich am Hinterrande des Ganglions nahe der Buccalcommissur ein feinerer, abwärts gegen die Zungenscheide verlaufender Nerv.” (Wiegmann, 1898)
“Wie aus dem vorstehenden Befunde hervorgeht, zeigt, abgesehen von der Färbung und Zeichnung, welche übrigens im vorderen Körperteile am Halse eine ganz ähnliche ist, die vorliegende Species in der äufseren Beschaffenheit eine grofse Übereinstimmung mit P. maculosus; nur die Mantellappen erscheinen — wenn nicht das Einschrumpfen derselben durch den Spiritus ein ungleiches war — etwas kürzer. Der vordere, kapuzenähnliche Hnke Nackenlappen bedeckt hier weniger vom vorderen Körperteile, auch lassen die hinterwärts miteinander verwachsenen beiden Schalenlappen einen gröfseren Teil der Schale frei. Der rechte Schalenlappen, der bekanntlich bei Vitrina einen zungenförmigen , am Ende freien, in lebhafter Bewegung befindlichen Lappen vorstellt, ist hier noch im Umrifs zu erkennen, aber am linken hinten festgewaclisen und voraussichtlich, wie dieser, beim lebenden Tiere von bedeutenderem Umfange.” (Wiegmann, 1898)
“Ein weiterer Unterschied zwischen beiden Arten beruht in der verschiedenen Beschaffenheit der Schale, die hier ganz membranös auftritt und nur Fragmente von zerstreuten Kalküberresten erkennen läfst.” (Wiegmann, 1898)
“Der doppelte Fufssaum, der Kiel auf dem Fufsrücken, die Schleimpore am Ende des Fufses, die längsgeteilte Sohle des letzteren ist beiden Arten gemeinsam. Ebenso zeigt sich keine Abweichung in der Anordnung der Organe des Pallialkomplexes. Der Verdauungstractus stimmt in der allgemeinen Zusammensetzung überein, jedoch weicht P. dubius in der Kieferform dadurch etwas ab, dafs bei beiden untersuchten Tieren die centrale Erhebung auf der Oberseite von einer flachen Furche durchzogen wird, wodurch der zahnartige Vorsprung der Schneide bei dem einen Exemplare eine Ausbuchtung erhält.” (Wiegmann, 1898)
“Auch bezüglich der in der allgemeinen Zahnform übereinkommenden Zungenbewaffnung unterscheidet sich der dubius, wie schon früher hervorgehoben, durch eine gröfsere Anzahl von Zähnen, nämlich (118—1—118) X 148 gegenüber (66—1—68) X 119 bei maculosus.” (Wiegmann, 1898)
“Eine grofse Übereinstimmung tritt bei beiden in der Zusammensetzung der Genitalien, besonders auch hinsichtlich der sehr eigentümlichen Penisform hervor. Die einzige wesentliche Differenz in diesem Organsystem beruht im Bau der weiblichen Anhangsdrüse, die nicht wie bei maculosus, durch einen kalkigen Pfeil, sondern vermittelst einer fleischigen Papille ausmündet. Ob dieses Fehlen des Pfeils ein normaler, bei den geschlechtsreifen Tieren allgemein verbreiteter Zustand ist, mufs die spätere Untersuchung einer gröfseren Anzahl derselben feststellen.” (Wiegmann, 1898)
“Zu einem Vergleiche des Centralnervensystems beider Species war der Befund bei maculosus nicht ausreichend genug.” (Wiegmann, 1898)
“Hinsichtlich der Abwesenheit des Pfeils habe ich bereits früher betont, dafs diese nach der Untersuchung von nur zwei Tieren nicht so ohne weiteres als feststehend angesehen werden darf. Es wäre ja immerhin möglich, dafs der Pfeil teils infolge des jugendlichen Alters noch nicht zur Ausbildung gelangt, teils bei der Kopulation abgebrochen sein könnte.” (Wiegmann, 1898)
“Das thatsächliche Fehlen desselben würde aber die Species, zufolge der von Semper nach dem typischen P. pupillaris Humb. aufgestellten Gattungsdiagnose, entweder von der Zugehörigkeit zu Parmarion ganz ausschliefsen , oder eine Abänderung des Gattungscharakters notwendig machen. Ich halte das letztere für zweckmäfsiger, da abgesehen vom Pfeile, die geringe Abweichung in der Kieferform , sowie die membranöse Beschaffenheit der Schale, die sich annähernd bei P. beccarii Issel wiederfindet unter Berücksichtigung der im übrigen vorhandenen grofsen Übereinstimmung, für eine generische Trennung von Parmarion nicht hinreichend erscheint.” (Wiegmann, 1898)
“Was ferner die specifische Verschiedenheit des dubius gegenüber P. pupillaris betrifft, so würde dieselbe beim Fehlen des Pfeils, sowie in Anbetracht der abweichenden Beschaffenheit von Schale und Kiefer, sich noch gröfser wie bei maculosus gestalten, in den übrigen Charakteren (Genitahen, Bezahnung der Radula) in ähnlicher Weise wie bei letzterer Art zum Ausdruck gelangen.” (Wiegmann, 1898)
“Diese Unterschiede machen es aber unmöglich, die beiden hier abgehandelten Formen als nur allein auf Färbung und Zeichnung beruhende Varietäten von pupillaris anzusehen, sondern charakterisieren sie vielmehr als selbständige Arten.” (Wiegmann, 1898)
“Der von Semper secierte P. extraneus Fer. von Calcutta schliefst sich nach dessen Angabe, soweit die noch nicht vollkommen entwickelten Genitalien erkennen liefsen, vollständig an P. pupillaris an. Der Kiefer besitzt keinen Mittelzahn. Durch die bedeutende Anzahl von 290—300 Zähnen auf jeder Hälfte der Radula nähert sich derselbe viel mehr jener Species, als dem P. maculosus und dubius.” (Wiegmann, 1898)
“Semper bemerkt hinsichtlich des von Keferstein untersuchten Parmarion flavescens von Mozambique, dafs derselbe mit den von ihm secierten Arten (P. pupillaris von Java und P. extraneus Fer. von Calcutta) — abgesehen von der Bezahnung der Radula und dem fehlenden Kiele des Fufsrückens — ziemlich gut übereinstimmt. Diese Behauptung dehnt er auch auf den Geschlechtsapparat aus, obwohl aus der von Keferstein gegebenen Beschreibung und Abbildung des anscheinend noch nicht zur vollständigen Entwicklung gelangten Systems (Fig. 5) von den in Betracht kommenden Teilen, neben einer gestielten Samentasche, eigentlich nur die Anwesenheit der cylindrischen Anhangsdrüse (Pfeildrüse) hervorgeht, welche noch mehreren andern Gattungen zukommt. Alle übrigen Merkmale, wie das Vorhandensein von Anhangsgebilden (Blindsack, Flagellum) am Penis, von Reizpapillen in dessen Lumen, von einem Pfeile, wodurch die Gattung Parmarion so gut charakterisiert wird, bleibt vollkommen zweifelhaft.” (Wiegmann, 1898)
“Ich vermag mich daher dieser Ansicht, bezüglich der Zugehörigkeit des fiavescens zu letzterer Gattung, nicht anzuschliefsen. Schon die von Keferstein gegebene Abbildung des kriechenden Tiers nach einer Originalzeichnung des Prof. Peters steht mit der die Länge des Mantels um mehr als das Doppelte übertreffenden Ausdehnung des hinteren Körperteils, durch die Kürze des Halses und das flache Mantelschild, wie auch schon Keferstein bemerkt, einem Arion sehr nahe, sowie im Gegensatze zu anderen nach lebenden Tieren von Parmarion gefertigten Abbildungen, beispielsweise denen des Prof. v. Martens. Letztere Figuren geben zwar die Wölbung des hinteren, die Schale bedeckenden Mantelteils nicht so genau wieder, wie die auf der Reise gefertigten Originalskizzen des Verfassers, welche ich Gelegenheit hatte zu sehen, lassen aber eine bedeutendere, den hinteren Körperteil noch um die Hälfte übertreffende Länge des Mantels und dadurch auch eine beträchtlichere Ausdehnung des vor der Schale gelegenen Nackenteils erkennen. Hierdurch erlangt das Tier schon äufserlich ein von fiavescens abweichendes Aussehen. Aufserdem unterscheidet sich noch die letztere Species von den andern bekannten Abbildungen bei v. Martens, Semper, van Issel etc., neben dem Mangel eines Kiels, durch die selbst bei Spiritusexemplaren sehr kleine Öffnung an der oberen Mantelseite über der Schale, die bei weitem nicht die Ausdehnung von der bei meinen Spiritusexemplaren zeigt, bei welchen die Schalenlappen das Schälchen, oder die dasselbe ersetzende Membran, nur in Form eines Kranzes umgeben und einen weit gröfseren Teil derselben sichtbar werden lassen.” (Wiegmann, 1898)
“Ein anderer Umstand, der Semper entgangen zu sein scheint, beruht in der verschiedenen Lagerungsweise der Eingeweide, die nach der Beschreibung ganz der bei unseren Nacktschnecken (Arion, Limax) entsprechen mufs. Keferstein sagt darüber: Der Rücken ist etwa bis zum letzten Viertel angeschwollen und birgt unter einer dünnen Haut die grofse Eingeweidemasse, während er im letzten Viertel viel schmaler und niedriger erscheint und nur den hinteren Teil der Leber bedeckt. Auch an einer späteren Stelle führt er noch deutlicher an, dafs der hintere Leberlappen die Spitze der Leibeshöhle ausfüllt. Dieses letztere Verhalten steht im direkten Widerspruch zu den von mir untersuchten beiden Parmarion-Arten, wo der hintere Leberlappen nicht im Fufse liegt, sondern die Andeutung einer Windung erkennen läfst und, wie bei Vitrina und Helicarion, in den von der Schale bedeckten Eingeweidesack eingeschlossen wird. Dasselbe scheint auch bei den von Semper secierten Arten der Fall gewesen zu sein, wenigstens führt er bei P. pupillaris gleichfalls an, dafs die Leber eine Andeutung einer Windung macht. Die in seiner Gattungsdiagnose enthaltene Stelle, wonach der Eingeweidesack teilweise in den Fufs eingelassen sein und dieser dadurch ausgehöhlt erscheinen soll, beziehe ich auf die bei meinen Arten ebenfalls vorhandene muldenartige Vertiefung unterhalb des Eingeweidesacks, wie solche ähnlich auch bei Vitrina und Helicarion vorkommt. Dasselbe wird auch voraussichtlich mit der Angabe bei Tennentia der Fall sein, wo Semper den Fufsrücken vorn ausgehöhlt beschreibt, um den Eingeweidesack aufzunehmen. In allen diesen Fällen scheint es daher ausgeschlosssen, dafs die Leber sich bis in die hintere Spitze der Leibeshöhle erstreckt, wie das bei unseren Nacktschnecken zutrifft.” (Wiegmann, 1898)
“Zu den bereits angeführten Abweichungen des flavescens, gegenüber den bisher ihrer Anatomie nach bekannten Arten, gesellt sich noch die Beschaffenheit der Bezahnung, welche Keferstein ganz der von Limax ähnlich bezeichnet und die nach seiner Abbildung in einem einspitzigen Mittelzahn und ebenfalls einspitzigen Seitenzähnen besteht, von denen er auf der einen Seite bis fünf abbildet. Ob auch die Randzähne, die weder bildlich dargestellt, noch beschrieben werden, in derselben Weise einspitzig verbleiben, erscheint zweifelhaft. Der einfache Hinweis auf Limax genügt in dieser Beziehung nicht, da dort bekanntlich sowohl einwie zweispitzige Randzähne vorkommen.” (Wiegmann, 1898)
“Nach der von Keferstein gegebenen Abbildung der anscheinend noch nicht völlig entwickelten Genitalien, die er im Zusammenhang mit der gesamten Anatomie des flavescens darstellt (Fig. 5), läfst sich — wie schon erwähnt — kein sicherer Anhalt zur Vergleichung mit dem von Semper und mir festgestellten Befunde erlangen. Wie aus derselben hervorzugehen scheint, liegt der rechte Augenträger, worüber im Text nichts gesagt wird, frei neben dem Geschlechtsapparat und windet sich nicht, wie bei den von mir secierten Arten, oberhalb desselben zwischen Penis und Vagina hindurch. Semper teilt darüber bei P. pupillaris ebenfalls nichts näheres mit.” (Wiegmann, 1898)
“Im Vorhandensein der Pfeildrüse, über deren Funktion Keferstein nicht im Klaren war, kommt der flavescens mit pupillaris und den beiden von mir secierten Species überein. Viel wird jedoch hierdurch für die Zugehörigkeit zu Parmarion, wegen der weiteren Verbreitung in anderen Gattungen, nicht bewiesen. Zudem wurde dieses Organ von Keferstein nicht näher untersucht, so dafs über das Vorkommen eines Pfeils nichts bekannt ist.” (Wiegmann, 1898)
“Auch der Penis, der nur oberflächlich seiner äufseren Form nach beschrieben wird, war keiner specielleren Untersuchung unterworfen worden, weshalb die augenscheinlich für Parmarion charakteristische Anwesenheit von Anhangsgebilden (Flagellum, Blindsack), die ebensowenig auf der Abbildung ersichtlich sind , zweifelhaft bleiben mufs. Das gleiche gilt von den Reizpapillen im Lumen des Penis.” (Wiegmann, 1898)
“Die von Keferstein gegebene Abbildung des Nervenschlundrings, an deren Richtigkeit ich zweifele, ist zu ungenau, um daraus über die Anordnung der hauptsächlich in Betracht kommenden unteren Schlundganglien ins Klare zu gelangen.” (Wiegmann, 1898)
“Wegen dieser, sowohl die äufsere Körperform, wie mehrere wichtige anatomische Verhältnisse betreffenden Abweichungen, erscheint mir die Zugehörigkeit der als Parmarion flavescens bezeichneten Species zur Gattung Parmarion (entsprechend dem Typus des pupillaris und der von mir secierten Arten) höchst zweifelhaft. Erst nachdem die namhaft gemachten Lücken in den bisherigen Angaben über die Organisation ergänzt und eingehendere Untersuchungen von verwandten Formen vorliegen werden, wird es möglich sein, über die systematische Stellung des flavescens eine definitive Entscheidung zu treffen.” (Wiegmann, 1898)
“Dasselbe gilt von der durch van Issel aufgestellten, augenscheinlich Parmarion sehr nahe stehenden Gattung Damayantia, die leider nur in ihrem äufseren Aussehen beschrieben wurde. Eine Schale soll, trotz des nach der Abbildung ähnlich wie bei Helicarion und Parmarion gesonderten und nicht teilweis in die Spitze der Leibeshöhle verlegten Eingeweidesacks, ganz fehlen, ebenso der Schlitz auf der Oberseite des Mantels, auch wird die Existenz des Kiefers zweifelhaft gelassen. Diese Schnecke gleicht daher — abgesehen von dem aufgewulsteten Mantelschilde — wozu noch der lange schlanke Schwanz, der kurze Hals und viel kürzere Nackenlappen beitragen, ganz einer Nacktschnecke. Den gesäumten Fufs mit längsgeteilter Sohle, einer Schleimpore am Hinterende und einem Kiele auf dem Rücken hat das Tier mit Parmarion gemeinsam. Möglicherweise liefert eine eingehende anatomische Untersuchung noch nähere Beziehungen zu dieser Gattung, so dafs vielleicht die gröfsere oder geringere Weite des oberen Mantelschlitzes, oder das gänzliche Fehlen desselben überhaupt, über die Zugehörigkeit zu derselben nicht entscheidet.” (Wiegmann, 1898)
“Issel will seiner Gattung Damayantia eine Stelle zwischen Parmarion und Helicarion in der Systematik anweisen. Thatsächlich müfste dieselbe aber mit Rücksicht auf die ohne Hinterlassung einer Öffnung erfolgte Verwachsung der beiden Schalenlappen zu einem Mantel-Schilde, wobei noch kein Verstreichen des Eingeweidesacks wie bei den eigentlichen Nacktschnecken stattfand, sowie in Anbetracht der angeblich fehlenden Schale, einen Platz zwischen Parmarion und den letzteren erhalten. Wir würden dann von den mit noch kleinen Schalenlappen versehenen Naninen und Vitrinen, bei allmählicher Vergröfserung und Verwachsung derselben, durch Helicarion, Parmarion und Damayantia zu den eigentlichen Nacktschnecken, wo der Eingeweidesack vollständig verstreicht, hinübergefuhrt werden.” (Wiegmann, 1898)
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Wiegmann (1898) original descriptions on Parmarion (?) dubius – “Die Schale besteht aus einer im Umrifs ovalen Mulde von 8-10 mm Länge und 6.5-8 mm Breite, gebildet von einer derben, biegsamen, meist durchscheinenden Conchiolinmembran von brauner Farbe, auf deren Innenfläche inselähnliche Abscheidungen des kohlensauren Kalkes in Form von Sternen und ähnlichen Gebilden, wie die Eisablagerungen an den Fensterscheiben, zu finden sind. Bei durchfallendem Lichte erkennt man an der Membran unter der Lupe feine, um einen hinteren, etwas rechts gelegenen Kern angeordnete Anwachsstreifen.”
“Die Länge der Tiere beträgt 21, resp. 22 mm. Die Grundfarbe des Körpers besteht in einem unreinen, blafsgelblichen, stellenweis etwas fleischfarbigen Weifs, auf welchem aus feinen braunen Flecken gebildete, bei dem einen Tiere etwas schräg von vorn nach hinten gerichtete Vertikalstreifen verlaufen. Bei dem anderen Exemplare sind diese Streifen infolge verschiedenartiger Kontraktion in der vorderen Hälfte schräg nach vorn, in der hinteren Hälfte schräg nach hinten, zuletzt fast horizontal gerichtet. Das Fufsende, und in dem einen Falle auch die Mantellappen, sind von dunklerer, grauer Farbe. Über den Nacken (Fig. 30) ziehen drei breite schwarze Streifen nach hinten, von denen der mittlere eine flache, beiderseits von einer seichten Furche begrenzte Nackenleiste einschliefst und sich hinterwärts etwas verbreitert, die beiden seitlichen sich von der hinteren Basis der Augenträger rückwärts fortsetzen und spitz auslaufen. Der schlanke, spitz endigende Fufs wird von einem doppelten Saume eingefafst, dessen unterer Teil etwa doppelt so breit als der obere ist. Am Fufsende befindet sich ein von einem kurzen, etwas gebogenen Fortsatze überragter, dreieckiger Schleimporus (Fig. 29), welcher sich als eine 2.6 mm lange Höhlung in den Fufs fortsetzt Der unterhalb des Eingeweidesacks gelegene Fufsrücken ist etwas flach muldenförmig, aber weniger wie bei den Vitrinen vertieft und mit einem schwarzen Streifen versehen. Dahinter wird der Fufsrücken scharfkantig und zeigt einen sehr schmalen, etwas welligen Kiel. Die einfarbige, schmutzig weifsliche, im breitesten Teile 2.2-2.6 mm breite Fufssohle wird durch zwei Längsfurchen in drei Felder geteilt, von denen das mittlere etwas schmäler als die seitlichen ist.” (Wiegmann, 1898)
“Die Lappen des Mantelrandes haben eine ähnliche, aus Nacken- und Schalenlappen zusammengesetzte Bildung wie bei P. maculosus. Der rechte Nackenlappen (Fig. 27, 31, Ld) ist nur klein, von vorn nach hinten 8-3.5 mm lang, im Umrifs etwas dreiseitig mit vorn abgerundeter Ecke, die sich nach links in flachem Bogen fortsetzt. Der linke Nackenlappen (Ls) hat die grofse, kapuzenförmige Gestalt der Vitrinen, im breitesten mittleren Teile eine Höhe von 4.5-5.5 mm und flach ausgebreitet von rechts nach links eine Breite von 7.5-9 mm. Ein nicht ganz in der Mitte von hinten nach vorn verlaufender Längsstreifen teilt ihn in zwei ungleiche Hälften, eine gröfsere rechte und eine kleinere linke, und scheint anzudeuten, dafs er durch Verwachsung der anderwärts vielfach vorkommenden zwei getrennten Teilstücke hervorgegangen ist (Fig. 31). Die Schalenlappen bilden, zum Unterschiede von Vitrina, in ihrem durch den Spiritus eingeschrumpften Zustande einen zusammenhängenden, ringförmigen, nach aufwärts gegen die Schale geschlagenen schmalen Saum von 1-1.3 resp. 1.3-1.5 mm Breite, der sich an der rechten Seite, ähnlich wie bei den Vitrinen, zungenförmig verbreitert (Lcd), nach hinten aber festgewachsen ist. Entfernt man den kapuzenförmigen linken Nackenlappen, so bemerkt man zwei an seiner Wurzel beginnende, über den Nacken in S-förmiger Biegung nach vorn verlaufende, korrespondierende Furchen, die von einem weifslichen Saume eingefafst werden. Dicht vor dieser Furche befindet sich auf der rechten Körperseite die Geschlechtsöffnung (Fig. 30, G).” (Wiegmann, 1898)
“Das Retractorensystem ist einfach. Der für den Augenträger und den kleinen Tentakel jeder Seite gemeinsame Retractor, sowie der am Vorderende zweiteilige Pharynxretractor verlaufen als freie lange Muskelbänder im Körperraum nach hinten und verwachsen nur am äufsersten Ende mit dem kurzen Muskel der Fufswurzel und des Mantelrandes. Das erwähnte, für die beiden Tentakeln jeder Seite gemeinsame Band entsendet kurz hinter der Stelle, wo es sich an den Augenträger ansetzt, ein sehr schmales Band zum kleinen Tentakel.” (Wiegmann, 1898)
“Am Verdauungstractus findet sich ein 2.1-2.4 mm langer, länglich birnförmiger Pharynx, aus dessen unterer Hinterwand die Zungenscheide als eine kurze, rundliche Papille hervorragt. Sein Retractor besteht in einem 10-11 mm langen, schmalen Muskelbande, das sich am Vorderende in zwei Arme gabelt, zugleich mit dem Oesophagus und den Ausführgängen der Speicheldrüsen durch das Lumen des Nervenschlundrings hindurchgeht, den Leibesraum frei durchzieht und, wie schon erwähnt, nur am äufsersten Hinterende mit den übrigen Retractoren verwächst. Der sehr kurze, 2.3-2.5 mm lange, cylindrische Oesophagus mündet nach hinten an der Unterseite, etwas hinter dem Vorderrande des Magens (St), welcher einen, im Umrifs länglichen, vorn schi'äg abgestutzten, erweiterten Schlauch von 8 mm Länge vorstellt, der auf der Oberseite konvex, auf der Unterseite abgeflacht ist und hier sowohl an beiden Seitenrändern, wie in der Mittellinie einen stärkeren Muskelstreifen erkennen läfst. Bei der grofsen Bröcklichkeit des Eingeweidesacks war nicht festzustellen, ob dieser als Magen bezeichnete Abschnitt den ganzen Magen, oder nicht vielleicht nur den vorderen Teil desselben, einen Vormagen, repräsentiert, was mir um so wahrscheinlicher vorkommt, weil ihm die beiden Speicheldrüsen aufliegen, die sich gewöhnlich nur bis auf die Speiseröhre oder deren Erweiterung erstrecken. Die Speicheldrüsen sind verlängert, schmal, 5-6 mm lang und bilden einen vielfach am Rande zerschlitzten, etwas gedunsenen Belag; die 4-6 mm langen Ausführgänge gehen seitwärts ab. Der Darm beschreibt die schon äufserlich am Eingeweidesack erkennbare, S-förmige Schlinge (Fig. 28), biegt sich, vorn an der Lungenhöhle angekommen, im stumpfen "Winkel nach rechts hinüber und geht in ein kurzes, 3.5 mm langes, engeres Rectum über, das zu dem an der rechten Seite neben dem Atemloch befindlichen After verläuft.” (Wiegmann, 1898)
“Die hellbraune Leber setzt sich aus zwei, in ihrer Gröfse sehr verschiedenen Abschnitten zusammen, einen bedeutend gröfseren vorderen und einen nur wenig voluminösen hinteren, etwas gedrehten, der fast ganz von der weifslichen Zwitterdrüse eingenommen wird. Der erstere teilt sich nach vorn in die typischen drei Lappen, von denen der linke (untere) ein etwas nach hinten gebogenes, liegendes Dreieck darstellt, dessen breite Basis an die Nierenbasis grenzt, während der Scheitelwinkel nach hinten gerichtet ist. Der mittlere Lappen verbreitert sich umgekehrt nach hinten, wo er durch den hinteren Darmbogen begrenzt wird und spitzt sich nach vorn zu. Der rechte Lappen ist etwas kleiner als der vorige, von annähernd ähnlicher Form, aber weniger nach vorn zugespitzt, während er bei anderen Gattungen gewöhnlich einen schmal zungenförmigen, sehr verlängerten Lappen darstellt.” (Wiegmann, 1898)
“Was die Mundbewaffnung anbetrifft, so findet sich ein abgeflachter oder etwas gewölbter, derber, hornartiger Oberkiefer von hellbrauner Farbe und halbmondförmigem Umrifs, mit nach beiden Seiten verschmälerten Enden, der eine Breite von 1.26-1.54 mm und im mittleren Teile eine Höhe von 0.42-0.56 mm aufweist. Auf der glatten Oberfläche erhebt sich im mitteren Teile eine keilförmige, von einer flachen Furche durchzogene, erhabene Leiste, die in der Mitte der Schneide als ein mehr oder weniger ausgezackter Zahn vorspringt und im Gegensatze zu den allein mit feinen koncentrischen Linien versehenen Seitenteilen aufserdem noch in vertikaler Richtung verlaufende Linien erkennen läfst (Fig. 32, 33).” (Wiegmann, 1898)
“Bei der 2,8 mm langen und 1,4 mm breiten Radula fällt die im Verhältnis zur Länge bedeutende Breite auf. Sie setzt sich aus 146—148 Quergliedern von im Maximum 118—1—118 Zahnplatten zusammen, deren Anzahl sich nach dem ziemlich spitz zulaufenden Vorderende allmählich verringert, so dafs sich im vordersten Quergliede 8, in den nachfolgenden 12, 14, 18, 22 und so fort, Zahnplatten befinden. Die Mittelplatten erwiesen sich bei dem einen Tiere ganz verkümmert (Fig. 35, M), bei dem andern dagegen vollständig ausgebildet. Im letzeren Falle (Fig. 36, M) haben die Basalplatten die gewöhnliche Form und tragen einen symmetrischen dreispitzigen Zahn, bestehend aus einer kurzen, mit langer, spitzer Schneide versehenen Hauptspitze, neben welcher auf beiden Seiten eine gut entwickelte, scharfe kleinere Nebenspitze sitzt. Bei den unsymmetrischen Seitenplatten zeigen sich die Basalplatten in der gewöhnlichen, etwas gebogenen Form und werden beinahe ganz von dem grofsen, im Umrifs vierseitigen Zahnkörper verdeckt, so dafs fast nur der hintere äufsere Zipfel sichtbar wird. Der Zahn erscheint auf den ersten Blick zweispitzig, bestehend aus einer kurzen Hauptspitze, deren lange spitze Schneide ihrer Länge gleichkommt oder sie übertrifft, und aus einer auf der Aufsenseite befindlichen, ziemlich kräftigen Nebenspitze. Bei etwas wechselnder Einstellung des Mikroskops erkennt man jedoch an der Innenseite der Hauptspitze einen tiefer liegenden kleinen Zacken, wie in ausgebildeterer Form bei den Vitrinen, der in der ersten Zahnstelle oft schwer wahrzunehmen ist, aber bei der allmählich schräger werdenden Stellung der Zähne sich schon am 5. Zahn und später deutlich unterscheiden läfst. In Wirklichkeit sind die Seitenzähne also ebenfalls dreispitzig wie der Mittel zahn. Die erwähnte äufsere Nebenspitze derselben bleibt bei der centrifugalen Entfernung der Zahnplatten anfänglich von ziemlich gleicher Gröfse, wird dann nach und nach etwas kleiner, rückt dabei allmählich nach hinten, erreicht etwa vom 16-17. resp. 19-20. Zahn ab die Schneidenbasis der Hauptspitze, wobei gleichzeitig der Innenzacken verschwindet, nimmt dann wieder mit dem Fortrücken der Zahnplatten nach aufsen an Gröfse zu und steht gewöhnlich vom 24. Zahn ab mit der Hauptspitze auf gleicher Höhe , wodurch die charakteristische zweizackige Schneide der Randzähne hervorgeht. Bei dieser in Fig. 35, 15-23 zu verfolgenden Metamorphose wird die Anheftung der Zähne eine schrägere, während sich gleichzeitig eine Streckung und Verschmälerung dei'selben vollzieht, wobei sie dicht aneinander rücken. In dieser zweizackigen Form verbleibt der gröfste Teil der Randzähne, während weiter nach dem Aufsenrande der Radula hin — etwa in den 30 letzten Zahnstellen — eine allmähliche Vermehrung der Zacken bis auf vier eintritt, wodurch die Schneide kammähnlich wird. Im vorderen Teile der Radula zeigen sich die Zahnspitzen, wie gewöhnlich, etwas abgenutzt.” (Wiegmann, 1898)
“Die Gröfse der ausgebildetsten Zähne schwankt zwischen 0.025 -0.027 mm und nimmt später gegen den Aufsenrand progressiv ab.” (Wiegmann, 1898)
“Nach dem oben mitgeteilten Befunde würde sich als Maximalformel für die Zähne ergeben: (118-1-118) X 148 = (M/3 + 19S/3 + 99R/2-4) X 148.” (Wiegmann, 1898)
“Über das Respirations- und Cirkulationssystem liefs sich bei der grofsen Bröcklichkeit des Eingeweidesacks nur wenig feststellen. Die Lungenhöhle ist, wie bei den Vitrinen, sehr reduziert und die Lagerung der Organe des Pallialkomplexes — soweit dieselbe zu erkennen war — in Übereinstimmung mit den dortigen Verhältnissen. Das 2,5 mm lange Pericard liegt ganz vorn hinter dem Mantelrande in querer Richtung zur Längsachse des Körpers (Fig. 28, Pc) vor der Niere (R) und schliefst ein Herz von der gewöhnlichen Beschaffenheit ein, dessen Atrium die Hauptlungenvene von der rechten Seite empfängt und von dessen Ventrikel auf der linken Seite die Aorta austritt.” (Wiegmann, 1898)
“Die 5,3—6 mm lange weifsliche Niere (Fig. 28, R), welche das daneben befindliche Pericard um wenig mehr als das Doppelte an Länge übertrifft, stellt einen keilförmigen, abgeflachten Sack vor, der sich aus einer breiteren Basis von links nach rechts hin verschmälert und im Innern ein blättriges Gefüge aufweist. Der Ureter (LTr) beginnt an der rechts gelegenen Spitze, läuft am Hinterrande nach links, biegt hier gegen das Rectum um und läuft neben diesem wieder nach rechts zum Atemloch zurück.” (Wiegmann, 1898)
“Bei den Genitalien (Fig. 37) windet sich der rechte Augenträger in normaler Weise oberhalb zwischen Penis und Vagina hindurch.” (Wiegmann, 1898)
“Die traubige Zwitterdrüse (Gh) stellt eine weifse rundliche Masse von 2,8 mm Durchmesser vor. Ihr 4—5 mm (ausgezogen 8 mm) langer Ausführungsgang (Dh) erweitert sich im mittleren Teile zu kettenähnlichen Windungen und bildet am Vorderende, neben der Basis der Eiweifsdrüse, ein bis 1,1 mm langes keulenförmiges Divertikel (Dv) , an dessen Grund eine durch weifse Farbe auffallende gekrümmte Tasche sitzt, die dicht mit Sperma gefüllt ist, aber keine Eizellen auffinden liefs. Ob dieser Blindsack vielleicht einen Teil der oberen Vesiculae seminales (Dv) ausmacht, oder als Bursa copulatrix zu deuten ist, wird schwer zu entscheiden sein.” (Wiegmann, 1898)
“Die Eiweifsdrüse (Ga) ist 5—6 mm lang, im Umrifs dreiseitig, nach hinten zugespitzt und vielfach zerklüftet.” (Wiegmann, 1898)
“Der sich nach vorn anschliefsende Ovispermatoduct bildet ein zusammengedrängtes, 6—8 mm langes Konvolut von Windungen, bestehend aus einem gefalteten, im mittleren Teile beträchtlich erweiterten Uterus (U) von der gewöhnlichen Beschaffenheit, an welchem eine weifsliche, acinöse Prostata (Pr) in der ganzen Ausdehnung bandartig entlang zieht. Hierauf folgt nach Abzweigung des Samenleiters (Vd) von der letzteren ein bis zur Einmündung der Samentasche 2,2 mm langer Uterushals (U') in Gestalt einer glattwandigen Röhre, die sich bei dem einen Tiere nach vorn verengt, bei dem andern rundlich erweitert und von der Samentasche ab in die 2,2—2,6 mm lange, cylindrische Vagina (Vg) übergeht. Zwischen dem Hinterende der letzteren und dem Uterushals, die Grenze beider Abschnitte bildend, mündet mit ganz kurzem rudimentärem Stiel die birnförmige, 2,5 mm grofse Samentasche ein und ganz am entgegengesetzten Vorderende, fast in gleicher Höhe mit dem Penis, eine 9—9,5 mm lange keulenförmige Anhangsdrüse (Gm), die am Hinterende durch ein kurzes Muskelband (m) am Spindelmuskel befestigt ist, nach vorn sich allmählich verschmälert und vor ihrer Einmündung eine Schleife bildet.” (Wiegmann, 1898)
“Unmittelbar vor der Vagina tritt in die kurze, gegen 0,5 mm lange, rundliche Geschlechtskloake (Gl) der Penis (P) ein. Dieser besteht aus einer vorn cylindrischen Röhre, die bei dem einen Tiere bald eine Schleife bildet und in 6,5 mm Abstand von der Mündung mit einem kurzen (0,9—1 ,2 mm) Retractor versehen ist, der mit seinem andern Ende in der Mitte des hinteren Teils vom Nackenintegument, unterhalb des über dasselbe verlaufenden centralen schwarzen Bandes inseriert Neben dem Retractor sitzt ein kleines, 0,7 mm langes Blindsäckchen (C) am Penis, hinter welchem sich derselbe in einen gegen 4 mm langen Ab satz fortsetzt, der anfänglich weit ist, sich nach hinten allmählich verschmälert, hakenartig umbiegt und in das fadenförmige, 11 mm lange Vas deferens übergeht. Die Figuren (Taf. XXI, Fig. 38 und Taf. XXII, Fig. 1) zeigen den isolierten Penis in verschiedenen Lagen, darunter den des jüngeren Tiers (Fig. 1), wo sich vorn ein kurzer, scheidenartiger Absatz unterscheiden liefs, der bei dem älteren vielleicht vergessen wurde, zu notieren.” (Wiegmann, 1898)
“Da die Kleinheit des Objekts den Erfolg einer weiteren Zergliederung zweifelhaft erscheinen liefs, so wurde der rückwärts vom Eetractor gelegene Penisteil vermittelst Eisessig und Glycerin durchsichtig gemacht. Dabei zeigten sich im Lumen zwei Längsleisten, die weiter vorn im Blindsäckchen (C) mit seitlichen papillenähnlichen Fortsätzen versehen sind (Taf. XXII, Fig. 2). Vor dem Retractor gabeln sich die Leisten in mehrere, so dafs gegen 12 derselben vorhanden sind , welche sich weiter vorn in Reihen würfelförmiger Papillen auflösen und die Innenfläche des übrigen Teils ausfüllen (Fig. 3). Das im ausgezogenen Zustande 11 mm lange Anhangsorgan (Gm) ist im vorderen Teile eng und erweitert sich keulenförmig nach hinten. Äufserlich wird es von einer dünnen Bindegewebsmembran bedeckt, auf welche eine innere Drüsenschicht folgt. In das Lumen des vorderen scheidenartigen Teils ragt eine 0,77 mm lange, durchbohrte, fleischige Endpapille hinein (Taf. XXI, Fig. 40).” (Wiegmann, 1898)
“Das Centralnervensystem (Taf. XXII, Fig. 4) tritt recht zusammengedrängt auf und zeichnet sich aus durch grofse Verkürzung der die Cerebralganglien (G. cor) mit den unteren Schlundganglien verbindenden beiderseitigen Doppelconnektive (Ce. Pe. Con und Ce. Vi. Con), sowie durch das fast vollkommene Schwinden der die beiden Cerebralganglien verbindenden Cerebralcommissur (Fig. 5, Ce. Co) und des zwischen Pedal- und Pleuralganglien befindlichen Viscero-Pedalconnektivs. Ebenso fehlt jede Andeutung einer Commissur zwischen den an der Berührungsfläche verwachsenen fünf Visceralganglien. Auch in dieser ganzen Anordnung tritt eine Ähnlichkeit mit den Vitrinen hervor.” (Wiegmann, 1898)
“Der Nervenschlundring ist hinter dem Pharynx gelegen und vermag einerseits wegen der Enge seines Lumens, andererseits wegen der Kürze des Cerebro - Buccalconnektivs wohl kaum den Pharynx hindurchgleiten zu lassen. Die im Umrifs schief herzförmigen Cerebralganglien (Fig. 5) zeigen eine stark entwickelte rundliche Vorderregion, eine Mittelregion von mittlerem Umfang und eine nur schwach ausgebildete Hinterregion. Ihr gröfster Durchmesser in der Längsrichtung beträgt 0,9—1,26 mm, der Querdurchmesser 0,7—1 mm.” (Wiegmann, 1898)
“Von den seitlichen Doppelconnektiven ist das vordere Cerebro-Pedalconnektiv auf beiden Seiten länger als das hintere Cerebro-Visceralconnektiv , und von ersterem das der linken Seite (mit 0,6 mm) etwas länger wie das rechte (von 0,5 mm). Das Cerebro-Visceralconnektiv ist beiderseits sehr kurz, aber doch ebenfalls auf der linken Seite etwas länger, so dafs sich die Pleuralganglien beider Seiten den Cerebralganglien sehr nähern. Durch diese Verkürzung der seitlichen Connektive wird das Lumen des Schlundrings, wie schon angedeutet, sehr verengt. Dasselbe ist auch bei dem von den unteren Schlundganglien gebildeten kleineren Ring, infolge des fast vollständigen Schwindens der Viscero-Pedalconnektive und durch die Verwachsung der Visceralknoten, der Fall.” (Wiegmann, 1898)
“Von den diesen letzteren Ring zusammensetzenden Ganglien sind die vorderen Pedalganglien mit einem Hauptdurchmesser von 1 mm am gröfsten. Sie haben die gewöhnliche eiförmige Gestalt (Fig. 4, G. ped), verwachsen vollständig an der Berührungsfläche miteinander ohne Überreste von verbindenden Commissuren erkennen zu lassen und tragen am Oberende eine Otocyste von 0,196 mm Durchmesser, in welcher die Auffindung von Otoconien nicht gelang.” (Wiegmann, 1898)
“Die hinter und etwas oberhalb der Pedalganglien im Halbkreis angeordneten Visceralganglien (Fig. 4) lassen, nach dem Durchsichtigmachen vermittelst Glycerin, die fünf typischen Knoten, welche an den Berührungsflächen vollständig verwachsen, ,im Umrifs deutlich erkennen. Die Form dieser Ganglien ist eine unregelmäfsige, rundlich oder länglich dreiseitige. In den durchsichtig gemachten Parietalganglien und dem Abdominalganglion nimmt man am Aufsenrande, an der Abgangsstelle der Hauptnerven, auffallend grofse unipolare Ganglienzellen wahr, die einen Durchmesser bis 0,22 mm erreichen.” (Wiegmann, 1898)
“In der Anzahl und dem Verlaufe der peripherischen Nerven scheinen keine bemerkenswerten Abweichungen gegen die typischen Verhältnisse zu bestehen. Der sehr feine Opticus (Fig. 5, -3) liegt dem starken Ommatophorennerv (2) nur äufserlich an und läfst sich in seiner ganzen Länge davon abtrennen. Ob der Penisnerv seinen Ursprung von den Cerebralganglien nimmt, konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, vielmehr hatte es den Anschein, dafs der Penis von den an der Aufsenseite des Oberendes der Pedalganglien ausgehenden , auf der rechten Seite teilweis zwischen Penis und Vagina hindurchtretenden Halsnerven innerviert wurde. Von diesen Halsnerven finden sich beiderseits drei Hauptarme, von denen zwei aus einer Wurzel zu entspringen scheinen, so dafs eigentlich nur zwei Nerven vorhanden sind.” (Wiegmann, 1898)
“An echten Pedalnerven wurden 8 gezählt, von denen der innerste an der Hinterseite der stärkste und längste ist.” (Wiegmann, 1898)
“Bei den Visceralganglien liefsen sich die typischen 5 Hauptnerven erkennen, nämlich je ein starker, aus dem rechten und linken Parietalganglion entspringender Pallialnerv und die 3 vom Abdominalganglion ausgehenden Nerven mittlerer Stärke.” (Wiegmann, 1898)
“Die beiden kleinen paarigen Buccalganglien (Fig. 6) haben ihren gewöhnlichen Platz an der Hinterwand des Pharynx zu beiden Seiten der Speiseröhre. Dieselben stehen durch ein kurzes, schmales, höchstens 1,2 mm langes Cerebro-Buccalconnektiv mit der Mittelregion der Cerebralganglien in Verbindung. Sie haben die gewöhnliche eifönnige Gestalt, einen gröfsten Durchmesser von 0,5—0,53 mm und werden durch eine kurze, 0,105—0,14 mm lange Buccalcommissur miteinander verbunden.” (Wiegmann, 1898)
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Type locality – “Borneo” (Wiegmann, 1898)